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ALT-Text: Das Symbolbild aus Drohnenoptik zeigt zwei Tennisspieler im Rollstuhl auf dem blauen Tennisplatz beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum. 

Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung stärkt mit einer strategischen Neuausrichtung den Einbezug ihrer Mitglieder. Dies wird die Unternehmensstruktur und -kultur in den kommenden Jahren nachhaltig beeinflussen. Der Dachverband für Querschnittgelähmte feiert sein Jubiläumsjahr medienwirksam mit einer 13-tägigen Handbike-Tour durch die Schweiz. Während die meisten Veranstaltungen abgesagt werden müssen, steigt der Bedarf an Beratungsleistungen markant.  

Lagebericht

Liebe Leserin, lieber Leser

Geschäftsverlauf

Das Jahr 2020 wird eine Weile in Erinnerung bleiben. Nicht als Jahr mit Schweizer Edelmetall an den Paralympics in Tokio, nicht als Jahr eindrucksvoller Reisen rund um den Globus, nicht als Jahr des geselligen Wiedersehens bei kleinen und grossen Feierlichkeiten. Rund 350 geplante Veranstaltungen mussten zum grössten Teil abgesagt werden. Im Gegenzug erbrachte die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung so viele individuelle Beratungen wie wohl nie zuvor.

Finanziell gesehen steht die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung weiterhin auf guten Beinen. Insgesamt schloss der Dachverband für Querschnittgelähmte 2020 mit einem Defizit ab, das durch Fondsentnahmen gedeckt werden konnte. Das Defizit war aufgrund von COVID-19-bedingten Reise- und Eventabsagen kleiner als ursprünglich budgetiert.

Seit nunmehr 40 Jahren begleitet die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung Menschen mit einer Querschnittlähmung durch ihr Leben. Egal ob bei Alltagsfragen, dem Wunsch nach selbstständigem Wohnen, Sport, Freizeit oder Reisen, rechtlichen Problemen oder sozial schwierigen Momenten: Die Mitarbeitenden des Dachverbands für Querschnittgelähmte helfen, Lösungen zu finden.

Ereignisse

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ALT-Text: Portraitbild von Laurent Prince, Direktor Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

Laurent Prince

Direktor

Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung ist der nationale Dachverband der Querschnittgelähmten mit rund 11 000 Mitgliedern. Die Paraplegiker-Vereinigung setzt sich für gesellschaftliche, soziale, politische sowie persönliche Belange der Mitglieder ein und engagiert sich für Wiedereingliederung sowie für die Verbesserung der Lebensqualität von Para- und Tetraplegikern. Zum Leistungsangebot gehören das Institut für Rechtsberatung, Rollstuhlsport Schweiz, das Zentrum für hindernisfreies Bauen, der Bereich Lebensberatung sowie der Bereich Kultur und Freizeit. Ein Zusammenarbeitsvertrag mit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung regelt die Abstimmung von Absichten beider Organisationen.

Im Berichtsjahr stellte sich die Spitze der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung neu auf. Mit Olga Manfredi als Präsidentin und Annick Meystre als Vize-Präsidentin übernahmen erstmals zwei Frauen die strategische Führung des Dachverbands für Querschnittgelähmte. Auch die operativen Geschäfte gingen in neue Hände über. Seit August 2020 ist Laurent Prince Direktor der Paraplegiker-Vereinigung, ihm zur Seite steht Stellvertreter Roger Getzmann, Bereichsleiter Rollstuhlsport Schweiz.

Neue Köpfe haben neue Ideen. Im Sommer/Herbst 2020 entstand die neue Strategie, die künftig die Rollstuhlclubs und alle Mitglieder verstärkt ins Zentrum stellt. Zwischen den einzelnen Mitgliedern, dem Zentralvorstand, den Sektionen und den Mitarbeitenden soll ein lebhafter Dialog entstehen, um das einzelne Mitglied in seinen Bedürfnissen abzuholen und lebenslang zu begleiten.

Trotz allen Widrigkeiten feierte die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung im Jahr 2020 ihren runden Geburtstag. Mit der dreizehntägigen Handbike-Tour «Giro Suisse» trugen Breitensportler und ihre Familien und Freunde den Pioniergeist, mit dem der Verband vor vierzig Jahren aus der Taufe gehoben wurde, in die breite Bevölkerung. Rollstuhlclubs aus allen Regionen des Landes kreierten gemeinsam mit der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung ein unvergessliches Erlebnis für die Mitglieder.

Im Bereich Rollstuhlsport konnte Anfang 2020 die Curling-WM in Wetzikon noch ausgetragen werden, danach wurde es ruhig in den Sportstätten. Dafür stellte der Verband auf den sozialen Medien zahlreiche Ideen zur Verfügung, wie auch zu Hause gesunde Bewegung möglich ist. Und anstelle von Reisen rund um den Globus wurden gemeinsam mit Betroffenen Tipps und Ideen für Ferien und Freizeit in der Schweiz aufbereitet und publiziert.

Die Bedeutung einer Organisation wie der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung misst sich am Wohlbefinden jedes einzelnen Para- und Tetraplegikers. Gerade in diesen schwierigen Zeiten waren die Beratungsleistungen für die Betroffenen von zentraler Bedeutung. Tagtäglich begleitete der Dachverband Querschnittgelähmte, bot Hilfestellung im Alltag, unterstützte bei Rechtsstreitigkeiten und Wohnungsumbauten. Vermehrt wurde via Video und Telefon beraten, sodass die Anwälte, Architekten und Bauplaner alle Anfragen professionell und erfolgreich bearbeiten konnten. Es erstaunte nicht, dass im Berichtsjahr mehr Rechtsdossiers eröffnet und mehr Bauprojekte in Angriff genommen wurden als im Vorjahr. Zudem stieg 2020 die Nachfrage nach sozialer Beratung und Begleitung markant an. Finanzielle Sorgen, Vereinsamung, schwierige Auseinandersetzungen mit Behörden oder eine generelle Überforderung mit der aktuellen Lebenssituation: Die Mitarbeitenden der Lebensberatung unterstützten die Betroffenen, wo und wann immer sie gebraucht wurden. Sei es zu Hause, in den Rehakliniken oder unterwegs. Dies ganz im Sinne der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung als Selbsthilfeorganisation.

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ALT-Text: Portraitbild von Urs Styger, stv. Direktor Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

«Alle Menschen mit einer Querschnittlähmung sollen in unsere Weiterentwicklung miteinbezogen werden.»

Laurent Prince, Direktor Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

Ausblick

Die Umsetzung der neuen Strategie wird die Strukturen und die Kultur der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung verändern. Alle Menschen mit einer Querschnittlähmung sollen in diese Weitentwicklung einbezogen werden. Angebote, Aktivitäten und Dienstleistungen werden künftig gemeinsam mit den Rollstuhlclubs entwickelt und angeboten. Weitere Schwerpunkte sind die Digitalisierung der Prozesse, die Modernisierung der verschiedenen Websites und die Sicherstellung der finanziellen Mittel dank einer neuen Leistungsvereinbarung mit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, dem grössten Geldgeber.

Und last, but not least hofft die Paraplegiker-Vereinigung, dass wieder mehr Gelegenheiten entstehen, die Mitglieder persönlich zu treffen. Events wie das Zentralfest, die ParAthletics in Nottwil oder die kleinen und grossen Veranstaltungen in den Clubs sind das Herz und die Seele der Organisation. Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen weiter voranzutreiben, ist die Kernaufgabe. Die Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Auftrag. Dabei helfen neben den Sensibilisierungskursen und einer aktiven Öffentlichkeitsarbeit zusammen mit Inclusion Handicap auch Grossanlässe wie die geplanten Paralympischen Spiele in Tokio. Positive Botschaften öffnen Türen, um die Anliegen der Mitglieder zu platzieren und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Laurent Prince

Direktor Schweizer Paraplegiker-Vereinigung

Zahlen

Einblicke

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