Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung aktualisiert im Jahr 2019 ihre Strategie, um weiter auf die künftigen Bedürfnisse von Menschen mit Querschnittlähmung eingehen zu können. Mit einer Mitgliederkampagne will das Solidarwerk neue Gönner gewinnen. Im Fundraising kann trotz hart umkämpftem Spendenmarkt ein gutes Resultat ausgewiesen werden. Gleichzeitig werden die Leistungen zugunsten von Menschen mit Querschnittlähmung ausgebaut.
Lagebericht
Liebe Leserin, lieber Leser
Geschäftsverlauf
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung, ihre Tochtergesellschaften und nahestehenden Organisationen bauten im Berichtsjahr ihre Leistungen zugunsten von Menschen mit Querschnittlähmung aus. Verschiedene Projekte konnten lanciert, weiterentwickelt oder abgeschlossen werden.
Bei den Gönnerinnen und Gönnern erfreute sich die lebenslange Dauermitgliedschaft zunehmender Beliebtheit. Die Anzahl abgeschlossener Jahresmitgliedschaften hingegen ist leicht zurückgegangen.
Nach wie vor schwierig ist die Ausweitung des Mitgliederbestandes in der Westschweiz und im Tessin. Obwohl der Spendenmarkt hart umkämpft ist und immer mehr Akteure auf den Markt drängen, gelang der Paraplegiker-Stiftung auf dem Spendenmarkt ein gutes Resultat.
Eine neue Kampagne für die Gönnergewinnung wurde lanciert und löste die langjährige Tattoo-Kampagne ab. Mit der crossmedialen Kampagne sollen die nachhaltige Sicherung des Mitgliederbestandes gefestigt, neue Mitglieder gewonnen und damit eine tragfähige finanzielle Basis für die Tätigkeit des Solidarwerks aus Nottwil sichergestellt werden. Die Kampagne wurde in einer Umfrage bei der Bevölkerung getestet. Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass die Kampagne sehr gut zur Schweizer Paraplegiker-Stiftung passt und auch ohne gezeigten Absender stark mit ihr in Verbindung gebracht wird.
Die Strategie der Schweizer Paraplegiker-Stiftung wurde im Berichtsjahr aktualisiert und auf die Jahre 2021 bis 2024 ausgelegt. Die Strategie soll die Leitplanken für eine erfolgreiche Tätigkeit der Paraplegiker-Stiftung als Trägerin eines umfangreichen Leistungsnetzes für Menschen mit Querschnittlähmung für die kommenden Jahre setzen und den sich ändernden Bedürfnissen der Betroffenen Rechnung tragen. Aufbauend auf der Strategie wird die Paraplegiker-Stiftung im Jahr 2020 neue Leistungsverträge mit ihren Tochtergesellschaften und nahestehenden Organisationen abschliessen.
Ereignisse
Dr. iur. Joseph Hofstetter
Direktor
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung gehört zu den grössten gemeinnützigen Solidarwerken der Schweiz. Zusammen mit ihren Gruppengesellschaften umfasst sie ein integrales Leistungsnetz für Querschnittgelähmte. Die Verknüpfung lückenloser Dienstleistungen von der Unfallstelle über die medizinische Versorgung, Rehabilitation bis zur lebenslangen Begleitung und Beratung ist weltweit einzigartig. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung wurde 1975 vom heutigen Ehrenpräsidenten Dr. med. Guido A. Zäch gegründet.
Die Bautätigkeiten auf dem Campus in Nottwil verlaufen nach wie vor innerhalb des vorgegebenen Zeit- und Budgetrahmens. Abgeschlossen wurden 2019 die Bauarbeiten für das neue Besucherzentrum ParaForum und für die Rollen-Trainingshalle. Die Räumlichkeiten konnten erfolgreich in den operativen Betrieb übergehen. Auch die beiden bisherigen Bettentrakte Süd und Ost des Schweizer Paraplegiker-Zentrums konnten nach umfangreichen Erneuerungsarbeiten wieder dem Betrieb übergeben werden. Als Letztes wurden die Arbeiten für die Sanierung einer der Autoeinstellhallen und des Daches der Begegnungshalle im Paraplegiker-Zentrum sowie die Umgebungsarbeiten in Angriff genommen, sodass die Umsetzung des auf fünf Jahre angelegten baulichen Masterplanes der Paraplegiker-Stiftung termingerecht im Sommer 2020 abgeschlossen sein wird.
Um querschnittgelähmte Patientinnen und Patienten in der ganzen Schweiz besser betreuen zu können und die Angebote von ambulanten und stationären Leistungserbringern besser zu koordinieren, wurde das Projekt «Guided Care» lanciert. Die Erfahrung zeigt, dass Leistungsangebote oft zu wenig bekannt sind und folglich nicht in Anspruch genommen werden. Betroffene und ihre Angehörigen stossen zudem häufig an ihre Grenzen im Umgang mit Behörden und Ämtern oder es fehlt ihnen aufgrund ihrer körperlichen Beschwerden die Energie dazu. Das Ziel des Projekts ist es, die Betroffenen und ihre Angehörigen dezentral zu erreichen, Möglichkeiten der Unterstützung aufzuzeigen und sie in der Koordination zu entlasten. Aktuell läuft je ein Pilotprojekt in der Ost- und in der Westschweiz. Die Paraplegiker-Stiftung hat ihre Tochtergesellschaft ParaHelp mit der Projektleitung beauftragt.
Aufgrund der demografischen Entwicklung steigt das durchschnittliche Lebensalter bei Eintritt einer Querschnittlähmung. Durch die gestiegene Lebenserwartung wird das Altern mit Querschnittlähmung eine zunehmende Bedeutung erlangen. Es gilt auch dieser Entwicklung Rechnung zu tragen und das Leistungsnetz darauf vorzubereiten.
«Das Altern mit Querschnittlähmung wird zunehmend Bedeutung erlangen.»
Joseph Hofstetter, Direktor Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Ausblick
Im Jahr 2019 wurde schliesslich auch eine weitere Etappe in der Erneuerung des Stiftungsrats als Folge der neuen Alters- und Amtszeitbeschränkung für Mitglieder in strategischen Organen in Angriff genommen. Der Stiftungsrat hat eine Nominationskommission eingesetzt, die Mitglieder für den Stiftungsrat selektioniert und diesem zur Wahl vorschlägt. So wird künftig eine neue Präsidentin zusammen mit einem teilweise erneuerten Gremium die Geschicke der Schweizer Paraplegiker-Stiftung lenken.
Dr. iur. Joseph Hofstetter
Direktor Schweizer Paraplegiker-Stiftung