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ALT-Text: Das Stimmungsbild zeigt einen Patienten im Exoskelet beim Gehtraining. Er wird am Rücken von einem Physiotherapeuten gestützt und geführt. Das Training findet im neuen Lichthof des umgebauten Therapietrakts im Schweizer Parapelegiker-Zentrum statt.

Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Am Schweizer Paraplegiker-Zentrum befindet sich das mehrjährige grosse Change Projekt vor dem Abschluss. Ein Teil davon ist das Bauprojekt zur Klinikerweiterung und -erneuerung. Im Fokus des Gesamtprojekts steht eine bessere Medizin für Menschen mit Querschnittlähmung, für Menschen mit Rückenleiden und für Menschen in medizinisch komplexen Beatmungssituationen zur Entwöhnung von der Maschine.

Lagebericht

Liebe Leserin, lieber Leser

Geschäftsverlauf 

Im Rahmen verschiedener Teilprojekte innerhalb des grossen Change Projekts «SPZ 2019» trat der nachvollziehbare Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Orientierung auf: Was genau macht das Schweizer Paraplegiker-Zentrum aus? Da diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist, wurde die Thematik als «SPZ Teil II» in das Change Projekt «SPZ 2019» aufgenommen. «SPZ Teil II» umfasste beispielsweise das Bauprojekt zur Klinikerweiterung und -erneuerung, die neue Zusammenarbeitsform in interprofessionellen Teams, das «Multispace»-Begegnungskonzept für die Bürozonen, die Trennung von Akutmedizin und Rehabilitation, einen Ausbau der klinischen Forschung, die Neugestaltung des prozessbasierten Klinikinformationssystems oder die Leistungszusammenführung aus sozialer und beruflicher Rehabilitation in eine eigene Abteilung.

Im Fokus all dieser Massnahmen steht eine bessere Medizin für Menschen mit Querschnittlähmung, für Menschen mit Rückenleiden und für Menschen in medizinisch komplexen Beatmungssituationen zur Entwöhnung von der Maschine. Das dem Paraplegiker-Zentrum zur Verfügung stehende, einzigartige Netzwerk soll dazu gezielt genutzt werden und die langfristige Prozesskette Akut-Reha-Lebenslang für Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellen.

Um auch visuell Orientierung zu bieten, wurde das Schlüsselbild «The Cube» entwickelt. Darin ist zusammengefasst, was das Schweizer Paraplegiker-Zentrum ausmacht, und es bringt die Essenz aus allem mit einem Leitgedanken auf den Punkt: «Nottwil – für eine bessere Medizin»

Ereignisse

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ALT-Text: Portraitbild von Dr. med. Hans Peter Gmünder, Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Dr. med. Hans Peter Gmünder

Direktor

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum ist eine private, landesweit anerkannte Spezialklinik für die Erstversorgung, Akutbehandlung, ganzheitliche Rehabilitation und lebenslange Begleitung von Querschnittgelähmten sowie Menschen mit querschnittähnlichen Syndromen. Im Paraplegiker-Zentrum stehen 158 Betten inklusive Intensivpflegestation zur Verfügung.

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum hat im Berichtsjahr zahlreiche Massnahmen angestossen und weiterverfolgt, um seine vielfältigen Ziele zu erreichen. Folgende Ereignisse stehen repräsentativ für ein dynamisches Jahr 2019:

  • Die Rückmeldungen im Berichtsjahr zur Infrastruktur der medizintechnologisch hervorragend ausgestatteten Intensivstation mit sechzehn Betten sind sehr positiv. Patienten schätzten die grosszügigen Einzelzimmer und die wohnliche Einrichtung. Grosse Fenster für Tageslicht und Aussicht in die Natur tragen zusätzlich zu einer heilungsfördernden Umgebung bei.
  • Die bisher interdisziplinär arbeitenden Teams wurden zu interprofessionellen Teams weiterentwickelt. Damit beteiligen sich beispielsweise Arzt und Pflegefachperson gemeinsam an einer Anamnese, auch der Austausch zwischen Therapeut und Pflegefachperson zum Behandlungsverlauf wird enger. Zusätzlich sieht die neue Zusammenarbeit eine monatliche Stationsversammlung zusammen mit dem Patienten vor. Im Berichtsjahr startete zudem ein Pilotversuch, um die Angehörigen-Sprechstunde ebenfalls in das interprofessionelle Setting zu integrieren.
  • Die Erlangung einer grösstmöglichen Selbstständigkeit und Vorbereitung auf das Leben zu Hause sind wichtige Rehabilitationsziele. Das Paraplegiker-Zentrum bietet Patienten verschiedene Möglichkeiten zur Erprobung des Alltags, die seit 2019 konzentriert in einer Lernwohnung, Übungswohnung, einem Rückzugsstudio und einem Austrittszimmer angeboten werden.
  • Eine wesentliche Aufgabe war die Weiterentwicklung des Projekts «Rückenmedizin Nottwil». Im Rahmen dieses Projekts wird eine ganzheitliche, fachübergreifende Versorgung von Personen mit Rückenbeschwerden realisiert, die neben operativen und konservativen medizinischen Massnahmen unter anderem auch Physiotherapie und Wiedereingliederung am Arbeitsplatz umfasst. Das neue Angebot wurde an zwei öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und stiess bei der regionalen Bevölkerung und den Medien auf grosses Interesse.
  • Im Bereich der nachhaltigen sozialen und beruflichen Integration beinhaltet das Leistungsspektrum neu eine ambulante Berufsberatung. Dank einer Spende wird seit Mitte 2019 das Angebot «Coaching Beruf/Berufsbildung» auch in der Westschweiz angeboten. Um mit der sich rasant verändernden Arbeitswelt Schritt zu halten, wurden neue Abklärungs- und Trainingsangebote entwickelt.
  • Die Aktivitäten in der Prozessgruppe «Forschung Wissen Innovation» waren 2019 geprägt von Aufbau- und Konsolidierungsarbeiten. So konnten in der Klinischen Forschung des Paraplegiker-Zentrums sechs Forschungsprogramme verabschiedet und siebzehn Forschungsprojekte aus diversen klinischen Bereichen lanciert werden. Damit wird das fachspezifische Wissen erweitert und die Behandlung von Patienten weiter optimiert. Erste Projekte zur funktionellen Bildgebung bei Rückenmarkverletzung haben spannende Resultate gebracht, die das Potenzial haben, die zukünftige Diagnostik und Therapie massgeblich zu beeinflussen.
  • Im Herbstsemester 2017 starteten die ersten vierzig Medizinstudenten an der Universität Zürich im sogenannten Luzerner Track. Seit September 2019 besuchen die Studenten Vorlesungen und Veranstaltungen in Zürich, zunehmend auch im Luzerner Kantonsspital in Luzern und in Partnerorganisationen wie dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum. Die Lehraufträge in der Spezialklinik in Nottwil umfassen das Mentoring junger Studenten, die Betreuung von Masterarbeiten, die Durchführung von Untersuchungskursen und klinischen Kursen sowie das Mantelmodul «Trotz Querschnittlähmung zurück ins Leben – Möglichkeiten der modernen Medizin».
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ALT-Text: Portraitbild von Dr. med. Hans Peter Gmünder, Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

«Die digitale Transformation wird eine noch individualisiertere medizinische Versorgung von Menschen mit einer Querschnittlähmung ermöglichen.»

Hans Peter Gmünder, Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Ausblick

Das Gesundheitssystem ist eine der letzten Branchen, die von der digitalen Transformation erfasst wird. Die sich abzeichnenden Veränderungen wurden lange ignoriert. Das ändert sich gerade. Im Berichtsjahr hat die Arbeitsgruppe «Digitale Transformation der Jahreskontrolle» am Schweizer Paraplegiker-Zentrum die nötigen Grundlagen geschaffen. Mit neuen Techniken der Datenerfassung, wie Wearables, Nearables und Implantaten, sowie mit einer sehr breiten Datenerhebung und in Kombination mit «Machine Learning» könnten Diagnosen aufgrund bisher unbekannter Symptom- und Befundmuster deutlich früher gestellt und Komplikationen vermieden werden. Eine hochindividualisierte medizinische Versorgung von Menschen mit einer Querschnittlähmung würde auf diese Weise entstehen. In Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat das Paraplegiker-Zentrum deshalb bei der Schweizer Paraplegiker-Stiftung den Antrag eingereicht, die Forschung und Entwicklung im Bereich «Personalisierte Medizin für Menschen mit Querschnittlähmung» zu lancieren und voranzubringen. Das Projekt würde in Nottwil und Zürich gemeinsam durchgeführt, der Startschuss 2020 erfolgen.

Mit der Schaffung einer kleinen internen Expertenorganisation «Digitalisierung Innovation Transformation» wird 2020 ein weiterer Akzent auf diese Entwicklung gelegt. Fortschrittliche Lösungen sollen den Patienten und den Spitalprozessen rasch und unbürokratisch zugutekommen.

Mit Ende des Jahres 2019 steht das mehrjährige Change Projekt «SPZ 2019: SPZ Teil II» vor dem Abschluss. Gleichzeitig ist dieser Abschluss ein Startsignal, dass inhaltlich etwas Neues beginnt. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum hat die einzigartige Möglichkeit geschaffen, die medizinischen Inhalte – «Was machen wir? Querschnitt-Rücken-Beatmung» –, die zugrundeliegenden Prozesse – «Wie machen wir es? Akut-Reha-Lebenslang» – sowie die gesamte Organisation und Infrastruktur höchst einfach und präzise aufeinander abzustimmen. Ganz im Sinne des Leitgedankens «Nottwil – für eine bessere Medizin».

Dr. med. Hans Peter Gmünder

Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Zahlen

Einblicke

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