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Schweizer Paraplegiker-Zentrum 

Dank der Klinikerweiterung können deutlich mehr Patientinnen und Patienten behandelt werden. Die Qualität in der Wirbelsäulen- und der Handchirurgie führt ebenfalls mehr Menschen zu den Spezialisten in Nottwil. Im zweiten Pandemiejahr steht die Expertise in der Beatmungsmedizin noch häufiger Patientinnen und Patienten zur Verfügung, um sie nach einer COVID-19-Infektion behutsam vom Beatmungsgerät zu entwöhnen. Überzeugende Erfolge gelingen bei der beruflichen Wiedereingliederung querschnittgelähmter Menschen durch den Ausbau von Beratung und Coaching.

Lagebericht

Liebe Leserin, lieber Leser

Geschäftsverlauf 

Virtuelle Sitzungen, hybride Symposien, Online-Referate, Arbeiten mit Schutzmaske sowie Abstandhalten und Veranstaltungen mit Zertifikatspflicht forderten die Mitarbeitenden erneut im Pandemiejahr 2021. Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme waren gefragt. Dabei halfen der Zusammenhalt und der «Nottwiler Spirit», die Herausforderungen gemeinsam anzupacken und zu meistern.

Seit Beginn der Pandemie wurden im Schweizer Paraplegiker-Zentrum mehr als 160 Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Erkrankung behandelt. Ein hochspezialisiertes, interdisziplinäres Team aus Fachleuten der Intensivmedizin, Pneumologie, Rehabilitationsmedizin, Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie entwöhnte sie behutsam vom Beatmungsgerät (Weaning). Die bestehende Expertise im Weaning, die sich bis anhin auf Patientinnen und Patienten mit Querschnittlähmung fokussiert hatte, konnte somit erfolgreich auch COVID-19-Erkrankten zur Verfügung gestellt werden.

Trotz der pandemiebedingten Herausforderungen nahmen die Anzahl der Eingriffe im Bereich Wirbelsäulenchirurgie und Orthopädie sowie die rekonstruktiven Eingriffe im Bereich Hand-/Tetrahandchirurgie kontinuierlich zu. Dies spricht für die Qualität und die zunehmende Bekanntheit dieser Möglichkeiten sowohl für querschnittgelähmte wie für nicht querschnittgelähmte Patientinnen und Patienten.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Eingliederungsberatung und ParaWork, der Abteilung für berufliche Integration, erwies sich im vergangenen Jahr als wichtiger Faktor für eine hohe Eingliederungsquote von Betroffenen. Erste Ergebnisse einer Wirksamkeitsmessung bestätigten die Überzeugung, dass die koordinierte berufsorientierte Unterstützung – von stationär zu ambulant bis zur Wiederaufnahme der Arbeit – den Eingliederungserfolg erhöht. Die Leistungen in der ParaWork konnten im Bereich der berufsorientierten Integration wie auch im Coaching-Bereich markant ausgebaut werden.

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ALT-Text: Portraitbild von Luca Jelmoni, Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Luca Jelmoni

Direktor

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum ist eine private, landesweit anerkannte Spezialklinik für die Erstversorgung, Akutbehandlung, ganzheitliche Rehabilitation und lebenslange Begleitung von Menschen mit Querschnittlähmung und querschnittähnlichen Syndromen. Zwei weitere Schwerpunkte bildet die umfassende Behandlung von Menschen mit Rückenleiden sowie von Menschen zur Entwöhnung von der Beatmungsmaschine in komplexen medizinischen Situationen. Im Schweizer Paraplegiker-Zentrum stehen 204 Betten inklusive Intensivpflegestation zur Verfügung.

Neben der medizinischen Versorgung im Schweizer Paraplegiker-Zentrum wurden unzählige Arbeitsstunden in die Pandemiebewältigung investiert. Die grösste Herausforderung stellte dabei die Antizipation der Entwicklung der Pandemie dar sowie das ständige Abwägen der Verhältnismässigkeit von Massnahmen, damit einerseits die stationären und ambulanten Behandlungen weiterhin möglichst reibungslos durchgeführt werden konnten, anderseits der Schutz der Patientinnen und Patienten, aber auch derjenige der Mitarbeitenden jederzeit gewährleistet war.

Das Berichtsjahr war zudem geprägt von personellen Veränderungen auf strategischer und auch operativer Ebene. Im April 2021 wurde Markus Béchir, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, in den Stiftungsrat der Schweizer Paraplegiker-Stiftung gewählt. Mit dieser Wahl konnten einerseits die Kompetenzfelder Medizin und Forschung abgedeckt werden und andererseits ein Mensch gewonnen werden, der sich mit grosser Leidenschaft für die Anliegen von Querschnittgelähmten einsetzt.

Neue Mitglieder erhielt auch der Verwaltungsrat des Schweizer Paraplegiker-Zentrums. Mit Heidi Hanselmann und Stefan Metzker konnten gleich zwei kompetente und erfahrene Führungspersönlichkeiten für dieses Amt gewonnen werden, welche als profunde Kenner des Gesundheitswesens die Spezialklinik bei der Weiterentwicklung unterstützen und prägen werden.

Auch die operativen Geschäfte gingen in neue Hände über. Nach langjährigem Engagement, welches den Spirit von Nottwil nachhaltig geprägt hat, ging Hans Peter Gmünder Ende Juli 2021 nach zehn Jahren als Klinikdirektor in den wohlverdienten Ruhestand. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum dankt Hans Peter Gmünder für das engagierte und umsichtige Wirken. Am 1. August 2021 trat Luca Jelmoni die Nachfolge an.

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«Wir setzen uns jede Minute für Verbesserungen in der Patientenversorgung ein. Das machen wir mit innovativen Ansätzen.»

Luca Jelmoni, Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Ausblick

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum setzte sich zum Ziel, eine sich kontinuierlich verbessernde medizinischen Versorgung und eine vorbildliche Patientensicherheitskultur zu etablieren. Als Ausgangspunkt wurden alle Mitarbeitenden mit Unterstützung der ETH Zürich zum Thema Sicherheitsklima befragt. Im Jahr 2022 wird die Spezialklinik auf dem Weg zu einer vorbildlichen Patientensicherheitskultur auf Weiterbildungsangebote für Führungskräfte, Simulationen und Safety Walks fokussieren.

Am 21. April 2021 fiel der Startschuss für eine Kooperation zwischen der ETH Zürich und der Schweizer Paraplegiker-Gruppe zum fokussierten Ausbau der Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Technologietransfer. Ab Januar 2022 wird die ETH Zürich am Schweizer Paraplegiker-Zentrum eine Forschungsgruppe aufbauen. Sie wird gemeinsam mit klinischen Experten der Spezialklinik und Betroffenen sowie unter Beteiligung von weiteren Tochtergesellschaften, beispielsweise ParaHelp und Schweizer Paraplegiker-Forschung, der Universität Luzern und der Rehabilitations-Initiative der ETH Zürich die digitale Transformation in der ambulanten Patientenversorgung im Sinne einer personalisierten und prädiktiven Medizin für Menschen mit Querschnittlähmung in den Fokus stellen. Dieses zukunfts- und patientenorientierte Kooperationsmodell ist zunächst auf fünf Jahre ausgelegt, mit der Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre.

Ein weiteres, interdisziplinäres Projekt ist die Weiterentwicklung der dezentralen Ambulatorien. Der Schwerpunkt liegt auf einer möglichst optimalen Nutzung der Synergien, beispielsweise mit ParaHelp, um in der Ostschweiz (Flawil ab 2024), im Tessin (Bellinzona) und der Romandie (Lausanne) regionale Ansprechstellen für Menschen mit Querschnittlähmung weiterzuentwickeln und so die spezialisierte medizinische Versorgung schweizweit und wohnortnah anzubieten.

Die Einführung des neuen Tarifmodells SwissDRG für die Abrechnung der medizinischen Leistungen in der Paraplegiologie, die für das Jahr 2024 vorgesehen ist, wird die Paraplegikerzentren der Schweiz in den kommenden Monaten extrem fordern. Denn das Abrechnungsmodell für die hochspezialisierte Versorgung von Menschen mit Querschnittlähmung ist in der Entwurfsversion leider noch nicht adäquat im Tarifkatalog abgebildet, so wären gewisse Behandlungen nach wie vor hochdefizitär. Die Paraplegikerzentren sind jedoch im aktiven Austausch mit der SwissDRG AG und engagieren sich stark dafür, weiterhin eine hochqualitative medizinische Versorgung der querschnittgelähmten Patientinnen und Patienten zu garantieren.

Luca Jelmoni

Direktor Schweizer Paraplegiker-Zentrum

Zahlen

Einblicke

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