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Weniger Strahlung und Energieverbrauch

Im Jahr 2023 wurden auf der Radiologie des Schweizer Paraplegiker-Zentrums drei bestehende Röntgensysteme durch hochmoderne Röntgenanlagen ersetzt. Die Gesamtverantwortung für die Ausschreibung, Projektleitung und Inbetriebnahme lag bei der Medizintechnik der Spezialklinik. 

  • Als erstes System wurde das Ganzkörper-Röntgensystem ersetzt, welches funktionale biplanare 2D-/3D-Bilder in Sekundenschnelle erfasst. Da die Aufnahme den hohen Ansprüchen der Radiologie und Chirurgie entspricht, ist keine zweite Aufnahme oder ein zweiter Besuch von Patientinnen und Patienten notwendig. Eine Stromeinsparung von 40 Prozent ist möglich durch die neueste Generation Photo-Counting-Detektoren, die eine geringere Kühlung brauchen als das Vorgängermodell mit Gaskaskaden-Detektoren. Der Nutzstrahl ist bei dem neuen System zehnmal breiter und die erzeugte Strahlung wird effizienter für die Bilderzeugung genutzt.
  • Das zweite Röntgen-System vom Typ ddR Combi Trauma, Hersteller Swissray Medical AG, wurde nach 15 Jahren Betriebszeit durch das neue Adora-System, Hersteller Canon Medical AG, ersetzt. Die lange Betriebszeit überrascht und ist im medizintechnischen Bereich ein Aspekt der Nachhaltigkeit, vorausgesetzt, es gibt keine Ausfallzeiten und Stressfaktoren für die Anwendenden. Das neue Adora-System bedeutet eine enorme Verbesserung betreffend Handhabung, Ergonomie, Bildqualität, Energieverbrauch und Strahlendosis.
  • Das dritte Röntgen-System mit der Typenbezeichnung Luminos, Hersteller Siemens AG, wurde nach elf Jahren Betriebszeit ersetzt. Neu wurde ein Kombisystem vom Typ Celex & Precision i5 System in Betrieb genommen, beide vom Hersteller Canon. Das Canon-CXDI-System arbeitet mit ISO1000-Empfindlichkeit, die bisherigen Detektoren hatten weniger als ISO400. Dies bedeutet eine potenzielle Einsparung von Faktor 2,5 der Strahlendosis. Die Software-Entwicklung Scatter Correction (virtuelles Raster) reduziert die nötige Strahlendosis um weitere rund 50 Prozent im Vergleich zum früheren physischen Raster.

Der Nachhaltigkeitsaspekt auf einer Abteilung wie der Radiologie ist durch die Grossgeräte keine einfache Aufgabe. Es wird Wert auf eine angemessene Betriebsdauer gesetzt, die Systeme werden über Nacht und an den Wochenenden komplett heruntergefahren. In den Räumlichkeiten, die eine aktive Kühlung benötigen, wird dies mit Klimageräten umgesetzt, welche an den Kälteverbund angeschlossen sind und über das Seewasser vom Sempachersee gespiesen werden.